„Jenseits menschlicher Vorstellungskraft"(wlz-fz, 14.06.2012)

Zehntklässler der Battenberger Gesamtschule besichtigen KZ Buchenwald und sind schockiert über Leiden der Insassen„Unsere Lehrer gaben uns die Möglichkeit, viele neue Eindrücke zu gewinnen. Vieles, was wir sahen, war jenseits jeglicher menschlicher Vorstellungskraft", berichteten die Schüler. In Begleitung ihrer Geschichtslehrer Reinhold Gaß und Simone Weiß besichtigten die zwei Gymnasialklassen des Jahrgangs 10 der Gesamtschule das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. Auf dem Ettersberg angekommen, wo eigentlich immer ein kalter Wind weht, führten die Lehrkräfte den Schülern die unmenschliche Situation der Häftlinge vor Augen: Stundenlang mussten die Häftlinge in dünnen Leinenschlafanzügen bei jedem Wetter auf dem Appellplatz ausharren. Ein Zoo im KZ sowie ein Bärengehege außerhalb des Stacheldrahtzauns dienten nicht nur der Unterhaltung der SS-Angehörigen, sondern verdeutlichten den Häftlingen, dass sie sogar weniger wert seien als die Tiere. Die Menschen sollten psychisch und körperlich gebrochen werden. So erfuhren die Schüler auch von der Zwangsarbeit in den Gustloff-Werken und passierten die sogenannte Blutstraße, eine Straße, die von den Häftlingen per Hand und mit schlechtem Werkzeug erbaut wurde. Das Ausmaß dieses Schreckens wurde den Schülern bei einer Begehung der Ringgräber, die bis 1958 als Teil der Mahn- und Gedenkstätte errichtet wurden, bewusst. In diesen Erdsenken ließ die SS im März und April 1945 nach Ausfall des Krematoriums 3000 Menschen verscharren. Besonders hilflos fühlten sich die Jugendlichen beim Gang in den Erhängungs- und Leichenkeller sowie in das darüber befindliche Krematorium: „Die hier begangenen Grausamkeiten sind mit gesundem Menschenverstand nicht zu verstehen." Nach diesem Tag nahmen die Schüler für sich als Botschaft mit: „Wir als heutige Gesellschaft sind nicht dafür verantwortlich, was geschehen ist, aber es liegt in unserer Hand, dass so etwas nie wieder passieren kann und wird."