V O N  F L O R I A N  Q U A N Z  WALDECK-FRANKENBERG. Hessenweit entscheiden sich immer weniger Schüler für das Turbo-Abitur G8. Auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg ist dieser Trend erkennbar. Das belegen Schülerzahlen einzelner Schulen. Hatte die Edertalschule in Frankenberg im Schuljahr 2007/2008 zu Beginn von G8 noch 185 Schüler in der Jahrgangsstufe Fünf, sind es im Schuljahr 2011/2012 nur noch 95 Schüler. Vergleicht man die Schuljahre an der Gesamtschule Battenberg, die G9 anbietet, zeigt sich ein Anstieg von 47 auf 90 Schüler im Gymnasialbereich. „Gerade bei der Edertalschule zeigt sich ein starker Rückgang. Die Schule muss reagieren und überlegen, wie sie attraktiver werden kann", sagt der Leitende Schulamtsdirektor Rainer Walenzik vom Schulamt. Allein der Demographische Wandel erkläre solche Zahlen nicht. Für Schulleiter Winfried Deichsel von der Edertalschule bleibt jedoch G8 das „Modell der Zukunft". Er verweist darauf, dass die Schule als Gymnasium gemäß Hessischem Schulgesetz sowieso nicht zurück zu G9 könne. „Wir haben parallel Förderkurse aufgebaut. Eine zusätzliche Stelle für Förderangebote wurde geschaffen. Das alles wird oft vergessen", erklärt Deichsel. Die Befürchtungen mancher Eltern in Bezug auf das verkürzte Abitur seien unbegründet. Von der generellen Situation profitiert die Gesamtschule Battenberg. „In einigen Fällen hat es bei der Entscheidung für unsere Schule sicher eine Rolle gespielt, dass am Gymnasium in Frankenberg kein G9 angeboten wird", sagt der kommissarische Schulleiter Reinhold Gaß. Die Uplandschule in Willingen könnte als Gesamtschule von G8 zurück zu G9 wechseln. „Ich habe darüber bereits nachgedacht", sagt Schulleiter Norbert Volkwein. Er wolle aber nicht ohne das Kollegium und die Eltern entscheiden. „Es wird auf der nächsten Konferenz Thema sein."
Hntergrund: Das G8-Abitur in Hessen Vom Schuljahr 2004/2005 bis zum Schuljahr 2006/ 2007 wurde in hessischen Gymnasien das G8-Abitur verbindlich eingeführt, ebenso in Gesamtschulen mit eigenem Gymnasialzweig, den so genannten kooperativen Gesamtschulen. Schüler sollten von nun an in zwölf statt 13 Jahren zum Abitur geführt werden, also acht statt neun Jahre auf der weiterführenden Schule lernen. Seit August 2008 ist es den kooperativen Gesamtschulen wieder freigestellt, ob sie in Gymnasialzweigen zum G9- System zurückkehren wollen. 57 Schulen in Hessen entschieden sich dafür. In den integrativen Gesamtschulen gab es das verkürzte Abitur bisher gar nicht. (flq/irh)

GSB-Instagram



Heute 584

Gestern 1216

Woche 584

Monat 35819

Insgesamt 2252151

Aktuell sind 76 Gäste und keine Mitglieder online

Kubik-Rubik Joomla! Extensions