Gesamtschule bedankt sich für Viessmann-Computerspende
VON THOMAS HOFFMEISTER
Battenberg – Gut die Hälfte der 75 Laptops und iPads, die das Allendorfer Familienunternehmen Viessmann der Gesamtschule Battenberg gespendet hat, sind bereits an Schüler verliehen und im Einsatz. In Kürze sollen auch die restlichen Computer an bedürftige Schülerinnen und Schüler vergeben werden. „Das läuft ein bisschen tröpfchenweise“, sagte Alexander Blahnik, Leiter digitale Medien an der Gesamtschule. Aber man sei auf einem guten Weg.
„Über die Computerspende von Viessmann sind wir außerordentlich froh. Die Geräte sind willkommen und notwendig“, sagte Schulleiter Reinhold Gaß bei der offiziellen Übergabe der Geräte. „Schule sollte allen Kindern den Zugang zu Bildung gewähren“, betonte der Schulleiter. „Genau das war die Intention“, antwortete Annette Viessmann für die Spenderfamilie, die vor knapp vier Wochen 100 000 Euro für die Anschaffung von insgesamt 150 Computern und 50 iPads für mehrere Schulen im Südkreis zur Verfügung gestellt hatte (HNA berichtete).
„Wir sind technisch super ausgestattet“, sagte Alexander Blahnik. Leider fehle noch eine schnelle Internet-Anbindung der Schule. Die vorhandene Leitung biete nur eine Übertragungsrate von zwei Mal 16 MBit. Das sei eine „sehr unglückliche Situation“, so Blahnik.
Der Landkreis als Schulträger habe seine Hausaufgaben gemacht, antwortete Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Wir haben im Landkreis 500 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt.“ Das Problem liege im EU-Wettbewerbsrecht. Der Landkreis könne nur dort tätig werden, wo Telekom oder Unitymedia „keine Schwerpunkte“ hätten. Im Fall der Battenberger Gesamtschule habe es eine Ausschreibung für den Anschluss im Telekom-Gebiet gegeben. „Es gab nur ein Gebot, und diese Firma ist jetzt abgesprungen“, sagte Kubat. „Jetzt stehen wir da und müssen erneut ausschreiben.“ Doch der Landrat ist zuversichtlich: „Die letzte Meile kriegen wir auch noch hin.“ Die von der Firma Viessmann gespendeten Endgeräte seien „total wichtig“, betonte der Landrat und sprach Annette Viessmann erneut seinen Dank aus.
Für die schnelle Bereitstellung der Laptops und iPads bedankte sich Alexander Blahnik bei Dr. Markus Pfuhl, der im Viessmann-Vorstand für Digitalisierung verantwortlich ist. Zusammen mit seinem Kollegen Benedikt Reuther hat Blahnik bereits eine Standard-Software auf alle Endgeräte aufgespielt. „Die Schüler können das komplette Office-Programm verwenden“, sagte Blahnik. Auf der Startseite finde sich das hessische Schulportal „Lanis“. Die Schüler sollen die Geräte auch in den Sommerferien nutzen dürfen.
„Ich kann jetzt mit der ganzen Klasse oder jedem Einzelnen chatten. Ich kann Aufgaben zur Verfügung stellen und Hausaufgaben einfordern. Früher gab es eine Email-Flut, die keiner überblicken konnte“, so Blahnik.
„Wir sind über die Klassenlehrer an eventuell bedürftige Eltern herangetreten“, berichtete Alexander Blahnik. „Traut euch – wir helfen euch gern“, sei dabei die Botschaft gewesen.
Dabei habe es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die allermeisten Gesamtschüler in den Stufen 5 und 8 einen „Computer-Führerschein“ erworben hätten und sich dementsprechend mit der Technik auskennen. „Mama, hol’ dir das Ding. Ich kann das“, soll ein Schüler zu seiner Mutter gesagt haben.