DSC 0156Projekttag „Jugend und Alkohol" Unter diesem Motto stand ein Projekttag, den Gemeindepädagogin Marion Schmidt-Biber im Rahmen der Schulnahen Jugendarbeit des Dekanates Biedenkopf an der Gesamtschule in Battenberg durchführte. Eingeladen hatte sie dazu Ulrike Ritter, Inhaberin der Fachstelle Suchtprävention im Diakonischen Werk Waldeck-Frankenberg. Am Vormittag beschäftigte sich eine 7. Klasse intensiv mit dem Thema Alkohol. Dabei ging es nicht um sture Wissensvermittlung oder gar Abschreckung. Vielmehr beschäftigen sich die Schüler und Schülerinnen um ihre Einstellungen und ihren Umgang mit Alkohol. In Spielen und Übungen erarbeiteten die Jungen und Mädchen Regeln für einen risikoarmen Umgang mit Alkohol; probierten mit Rauschbrillen aus, wie es sich anfühlt betrunken zu sein oder mussten in einem Quiz zahlreiche Fragen beantworten, zum Beispiel wieviel Alkohol in Alkopops enthalten ist, welche Körperfunktion durch Alkohol beeinträchtigt werden oder auch was man tun kann, wenn tatsächlich ein Freund betrunken ist.
Sicher lässt sich durch solche Projekte nicht verhindern, dass Jugendliche Alkohol trinken, doch werden sie zum Nachdenken angeregt werden und sie bekommen Anregungen und Tipps Alkohol maßvoll und risikoarm zu konsumieren. Nicht nur Schüler waren Adressaten des Projekttages – abends waren Eltern von Kindern im Konfirmandenalter eingeladen sich mit der Thematik zu beschäftigen. Frau Ritter erläuterte, das Prävention bereits im Kleinkindalter beginne und stellte dazu verschiedene Präventionsprojekte vor. Schwerpunkt bildete das Projekt „Halt" Dabei gab sie den Eltern zahlreiche Hinweise, wie sie ihre Kinder auf dem Weg ins Erwachsenenleben begleiten und stärken können. In Bezug auf Alkohol ermutigte sie die Eltern Haltung zu zeigen und auch mal Nein zu sagen und vor allem im Gespräch mit den Kindern zu bleiben – auch wenn der Sohn oder die Tochter betrunken nach Hause kommt. Intensiv und engagiert diskutierten die Eltern im Anschluss an den Vortrag ihre eigenen Einstellungen und Erfahrungen mit Alkohol in ihrer eigenen Jugend sowie ihre Sorgen und Ängste in Bezug auf ihre Kinder. Ebenso wurden viele Fragen beantwortet, wie etwa – was macht man, wenn das Kind erzählt, dass auf einer anstehenden Klassenfahrt andere Schüler Spirituosen mitbringen oder wenn die 15 jährige Kinder auf ihrer Geburtstagsparty Alkohol anbieten wollen. Fachkundig und kompetent beantwortete Frau Ritter die vielen Fragen der Eltern. Sie gab Hinweise, worauf man Kindern achten sollte, ab wann Alkoholkonsum als kritisch einzustufen ist und Anzeichen für einen zu hohen Konsum. Sie ermutigte die Eltern aber auch zu Gelassenheit, denn insgesamt sei der Alkoholkonsum in Deutschland zurückgegangen. Haltung zeigen, im Gespräch bleiben, die Kinder von klein auf stärken und Vertrauen in die eigenen Kinder so lassen sich die Hinweise für Eltern zusammenfassen. Deutlich wurde auch, dass Prävention sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt und Wirkung zeigen kann, wenn Eltern, Lehrer, Schüler und alle anderen Betreuungspersonen zusammenarbeiten und sich austauschen.