DSC00145Am 26.07 sind die Lehrer Denis Glotz, Sebastian Wolff und der ehemalige Schüler Serhat Erdem nach Tansania geflogen um unsere Parterschule die Tegemeo Schule im Kituntu Distrikt zu besuchen. Gemeinsam mit der Delegation des Dekanats Biedenkopf-Gladenbach, unter Leitung des Dekans Andreas Friedrich und des Partnerschaftsbeauftragten Jörg Stähler, die den dortigen Partnerdistrikt besuchte, ging die Reise in den Sommerferien dann endlich los. Unsere Reisegruppe bestand aus 9 Personen, die an 2 unterschiedlichen Orten in Tansania untergebracht war. Wir, die Schuldelegation, verbrachten die meiste Zeit an der Tegemeo School.
Nach 2 ½ Reisetagen kamen wir am Freitagabend endlich an der Schule in Kayanga an. Wir wurden durch den Schulleiter Imani Josiah mit einer kleinen Party willkommen geheißen. Der Schulchor sang für uns und wir waren von der Begrüßung sehr gerührt und beeindruckt von dieser sehr musikalischen und fröhlichen Kultur. Wir besuchten an vielen Tagen den Unterricht, wurden von den Lehrer/innen zum Essen eingeladen, waren auch bei einigen Familien der Schüler/innen zu Besuch und haben Sonntags an interessanten aber doch sehr langen (min. 3 Stunden) Gottesdiensten teilgenommen. Die gesamte Schulgemeinde hat sich sehr auf uns gefreut und in jedem Klassenraum hingen Poster, Plakate und Bilder über uns und die Gesamtschule Battenberg


Ein Highlight war die offzielle Begrüßung der Delegation am Montagabend in der Schule. Die gesamte Schule hatte sich versammelt um für uns in voller Lautstärke die Schulhymne zu singen. („Tegemeo is our school“) Im Anschluss fand die feierliche Übergabe der mitgebrachten Laptops und der Mikroskope statt. Mit diesen Geräten soll der Informatik Unterricht sowie der Biologie Unterricht ausgebaut werden. Besonders bei den Mikroskopen zeigten alle eine große Begeisterung und wir sind uns sicher, das sie erfolgreich im Unterricht eigesetzt werden können.
Für uns als Besucher aus einer westlichen Welt war es sehr interessant mal eine andere Sichtweise auf die Dinge zu bekommen. Wir haben gesehen, das viele Gebäude der Schule noch renoviert werden müssen und das der Unterricht nicht immer mit optimalen Materialien, wie z.B. Schulbücher, abgehalten werden kann. Auch ist es nicht immer leicht die Kinder, die auch in der Schule wohnen, mit Wasser oder anderen Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Besonders in der Trockenzeit und den leider nur kurzen Regenzeiten fällt dies besonders schwer, weil die Nahrungsmittel sehr knapp sind.
Ein weiteres Highlight für uns war die Hochzeit einer Mitarbeiterin der Schule, zu der uns Imani Josiah mitgenommen hat. Es wurden Hemden für uns maßgeschneidert, denn das gesamte Schulkollegium musste das gleiche Hemdenmuster tragen. So fand eine farbenfrohe Hochzeit mit sehr vielen Tänzen statt, die uns sehr beeindruckt hat.
Natürlich unternahmen wir auch einiges mit der restlichen Delegation. Bespielsweise waren wir bei der Einweihung einer anderen Schule dabei. Dort durfte Serhat Erdem die Flagge hissen und war somit Teil des offiziellen Kommitees. Außerdem besuchten wir ein kleines Nationalreservat und konnten eine Herde Nilpferde aus nächster Nähe beobachten.
Da afrikanische Kinder genauso fussballbegeistert sind wie die deutschen Kinder, hatte Serhat an einem Nachmittag mit den Schülerinnen und Schülern in einem spontanen Fussballturnier mitgepielt. Alle waren von seinem Fussballtalent begeistert und er würde problemlos als Trainer engagiert werden. Die von uns mitgebrachten Bälle konnten an diesem Tag endlich zum Einsatz kommen. Im Anschluss an das Spiel wurde Gummibärchen an die 280 Schüler/innen verteilt.
Nach 11 Tagen an der Schule und in der Region stand noch ein Ausflug mit den Schülern der Jahrgangstufe 7 an den Viktoriasee statt. Nach dem Besuch des lokalen Flughafens (die Schüler durften auch in einem Flugzeug sitzen) und Freizeit am See, mussten wir uns schliesslich von der Tegemeo School verabschieden. Danach trafen wir auf die übrigen Mitglieder unserer Reisegruppe und verbrachten noch einen Tag in Bukoba am Victoriasee bzw. einen Tag in Uganda, bevor wir am 10.08 wieder nach Deutschand zurückflugen.
Nach 14 ereignisreichen Tagen ist eine Fahrt zu Ende gegangen, die uns sehr beindruckt hat und uns die Möglichkeit gab eine andere Kultur intensiv kennenzulernen. Wir durften erfahren, dass wir sehr viel mit unseren Partnern in Tansania gemeinsam haben und weiterhin gegenseitig voneinder lernen werden.
Würden wir die Reise nochmal machen? Ich denke ja, denn wir hatten eine tolle und ereignisreiche Zeit und möchten den Kontakt zu unseren Freunden und Partnern weiterhin intensiv pflegen. In der Zwischenzeit werden wir daher unsere Briefkontakte weiter ausbauen und sind schon sehr gespannt, wer uns in 2 Jahren an der GSB besuchen wird.

Sebastian Wolff