HNA FacebookMehr zum Thema: Kein Facebook-Verbot für Lehrer an hessischen Schulen – Dennoch gibt es auch kritische Stimmen
FRANKENBERGER LAND. Christian Leppin ist Lehrer an der Burgwaldschule und der Ortenbergschule. Bei Facebook hat er 2124 Freunde – „darunter ist aber kein aktueller Schüler", betont der 34-Jährige. „Ich trenne Privates und Berufliches." Christian Leppin müsste das nicht tun. In Hessen ist esLehrern erlaubt – anders als in anderen Bundesländern – mit ihren Schülern in sozialen Netzwerken befreundet zu sein. Einige Kollegen hätten damit auch kein Problem, berichtet Leppin. „Ich selbst lehne Freundschaftsanfragen von Schülern aber immer ab – mit dem Hinweis, dass sie mich gerne nochmal fragen können, wenn sie von der Schule abgehen." Zwei bis drei solcher Anfragen bekomme er pro Woche. An Ortenberg- und Burgwaldschule kennen den 34-Jährigen rund 1600 Schüler. „Über Facebook bekommen die Schüler einen Einblick in das Privatleben. Ich selbst benötige aber eine freundliche Distanz, um den Alltag in der Schule professionell bewältigen zu können." Als Lehrer stehe man generell anders in der Öffentlichkeit, findet er. In der Lehrerkonferenz ander Burgwaldschule sei das Thema schon mal angesprochen worden, eine Vorgabe gebe es aber nicht. Auch an der Gesamtschule in Battenberg habe sich die Frage nach einem Facebook- Verbot für Lehrer „bisher nicht gestellt", sagte Schulleiter Reinhold Gaß. Ob ein Lehrer sich bei Facebook anmelde, sei seine oder ihre „Privatsache", erklärte der Battenberger Schulleiter. „Ich gehe davon aus, dass die betreffenden Kollegen sensibel und vernünftig damit umgehen." Ein „Freundschaftshäkchen" sei in jedem Fall erlaubt. In den Computerräumen der Gesamtschule sei der Zugang zu Facebook gesperrt. Zusammen mit Polizei und en-gagierten Lehrern biete die Schule Projekttage und Elternabende zum Thema Facebook an. Das staatliche Schulamt in Fritzlar wird den Schulen im Schulamtsbezirk keine Empfehlung geben, wie sich die Lehrer in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter zu verhalten haben. „Dazu gibt es keinen Anlass", sagte am Mittwoch Rainer Walenzik, Leitender Schulamtsdirektor, auf HNA-Anfrage. Persönlich hält er aber nichts von diesen Netzwerk- Kontakten: „Die Rolle des Lehrers verträgt sich nicht mit dieser Form der Kommunikation. In den sozialen Netzwerken kommunizieren die Teilnehmer auf Augenhöhe. Ein Lehrer und ein Schüler können aber nicht auf Augenhöhe kommunizieren." Die Entscheidung von Rheinland-Pfalz, ein Facebook- Verbot für Lehrer einzuführen, könne er gut nachvollziehen, sagte Walenzik: Durch die Kommunikation beispielsweise auf Facebook werde eine „pädagogisch notwendige Distanz" durchbrochen. Diese Nähe zu den Schülern sei nicht gut: „Da kommt man in Problembereiche." Walenziks persönliche Meinung: „Ein Lehrer hat in diesem Bereich nichts zu suchen. Ich persönlich kann jedem Lehrer nur dazu raten, die Finger davon zu lassen." Durch die Kommunikation in den sozialen Netzwerken könne es zu „grenzüberschreitenden Fällen" kommen, meinte Rainer Walenzik: „Das kann schnell zu Problemen führen." (jpa/off/mjx)

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