Schüler der Gesamtschule Battenberg befragten Anwohner der viel befahrenen B 252 in Todenhausen
Von Olaf Dudek
kraneprojekt1Battenberg/Todenhausen. Lärm, Schmutz und ständige Gefahr sind die Bewohner von Todenhausen an der viel befahrenen Bundesstraße 252 zwischen Frankenberg und Marburg ausgesetzt. Darüber haben sich 30 Schüler der Klasse G9 der Gesamtschule Battenberg mit ihrem Lehrer Thomas Krane vor Ort informiert. Sie behandeln das Thema im Fach Politik und Wirtschaft.
Der Auftrag: die Verkehrsproblematik der B-252-Anlieger zu untersuchen und mit Medienberichten in Zeitung und Fernsehen zu vergleichen. Durch die Aktion Herbstputz, bei der Todenhäuser mit am Straßenrand geparkten Treckern den Durchfahrtverkehr stark behindert hatten, war eine große Öffentlichkeit auf das Anliegen der B- 252-Anlieger aufmerksam geworden. Nach der Sondierung der Situation vor Ort waren die Schüler geschockt: „Hier möchte ich nicht wohnen“, sagte Milina Löwer (15) aus Battenberg bei der abschließenden Besprechung im Bürgerhaus von Todenhausen. Mit Bürgerbefragungen, Verkehrszählungen und Besuchen in Häusern entlang der Ortsdurchfahrt hatten sich die Schüler zuvor in Gruppen ein eigenes Bild gemacht. Innerhalb von nur 30 Minuten zählte eine Gruppe 150 Personen- und 18 Lastwagen in einer Fahrtrichtung. Das löste Erstaunen aus: „ Wenn man selbst auf dem Weg nach Marburg durch Todenhausen fährt, sieht man die schmutzigen Häuser, macht sich sonst aber keine Gedanken. Aber wenn man hier mal an der Straße gestanden hat, weiß man, was die Anwohner mitmachen“, sagte ein Schüler.

Auch das Überqueren der Bundesstraße an der Ampel ist nicht ohne Risiko, stellte eine andere Gruppe fest. „Selbst in den Häusern mit Lärmschutzfenstern hört man den Lärm“, fand eine weitere Gruppe heraus. Die Schüler wunderten sich, „wie die Menschen das schon zum Teil seit Jahrzehnten aushalten.“Berichte in den Medien seien eher untertrieben, fanden die Schüler nach dem Vormittag an der Straße. Todenhausens Ortsvorsteher Ralf Funk, Helmut Naumann, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Bundesstraße Göttingen bis Münchhausen“ sowie Thomas und Heike Nolte von der Bürgerinitiative Bottendorf standen den Schülern für Fragen zur Verfügung. Im Unterricht werde man nun die Erkenntnisse der Exkursion zusammenfassen und präsentieren kündigte Lehrer Thomas Krane an. „Auch das kritische Bewerten ist unter anderem ein Ziel dieser Exkursion.“