Battenberg – Frühestens am 4. Mai sollen die Schulen schrittweise wieder öffnen. Über die aktuelle Situation und laufende Vorbereitungen auf den Unterricht sprachen wir mit Reinhold Gaß, dem Direktor der Gesamtschule Battenberg.

Wie lange kann man die Schüler mit Aufgaben versorgen, die sie zuhause lösen?
Das ist sehr unterschiedlich, immer abhängig von der jeweiligen Lerngruppe, der Jahrgangsstufe, dem Wochenstundenumfang und dem Unterrichtsfach. In einer Jahrgangsstufe 9 des Gymnasialzweigs kann man sicher auch einmal einen komplexeren Lerngegenstand als größere Ausarbeitung für zwei bis drei Wochen mit auf den Weg geben. Ein gewisses Maß an Selbstorganisation und eigenständiger Arbeit kann hier erwartet und vorausgesetzt werden. Schließlich üben wir genau dies in unseren Methodenwochen zum Schuljahresbeginn sowie dem Regelunterricht sehr intensiv an unserer Schule ein. Nach ersten Gesprächen mit einigen Eltern und Lehrkräften bedarf es in den jüngeren Jahrgangsstufen offensichtlich einer engmaschigeren Betreuung mit eindeutigen, nicht zu umfangreichen Aufgabenstellungen und der Möglichkeit, auf Rückfragen zeitnah zu antworten.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der elektronischen Lernplattform gemacht?
Ein großer Teil der Kommunikation ist nach einer ersten Einschätzung über Mailkontakte gelaufen, bei der die Aufgabenweiterleitung und Koordination oftmals zentral über die Klassenlehrer stattfanden. Das macht Sinn, denn diese behalten dann den Überblick, was den Umfang der Aufgabenstellungen betrifft. Ich weiß jedoch, dass eine ganze Reihe an Lehrkräften und Schülern gleichzeitig Lernplattformen und Möglichkeiten wie Skype ausprobieren. Wir haben im Übrigen bei unserer Lehrerschaft gerade eine Online-Umfrage durchgeführt, deren Resultate zeitnah vorliegen werden. Für die Eltern- und Schülerschaft wollen wir in absehbarer Zeit ebenfalls Umfragen starten. Davon versprechen wir uns wichtige Rückschlüsse für den gesamten Bereich der Digitalisierung – nicht nur in Krisenzeiten.

Wie bereitet sich die Gesamtschule Battenberg hygienisch und organisatorisch auf den Wiederbeginn des Unterrichtes vor?
Einen Hygieneplan gibt es bei uns schon seit Jahrzehnten. Gerade erst im Februar haben wir uns diesen zur Aktualisierung und Anpassung angesehen. Seifenspender, Papierhandtücher in allen Toiletten, Händedesinfektion an ausgewählten Stellen, Reinigungspläne mit Zeitintervallen für das Reinigungspersonal und viele weiter Dinge sind darin geregelt und werden auch umgesetzt. Ich denke, daran erkennt man, dass der Schutz der Gesundheit der uns anvertrauten Menschen immer ein grundlegendes Anliegen ist. Damit spreche ich meiner Meinung nach nicht nur für unsere Schule. Gleichzeitig sind aber die anderen für Schule verantwortlichen Institutionen aufgefordert, uns die Umsetzung der Maßnahmen zu ermöglichen und weiterhin tatkräftig zu unterstützen – etwa bei der Beschaffung der notwendigen Materialien auf einem leergefegten Markt.

Zunächst sollen, nach unserer Information, die Abschlussklassen wieder die Schule besuchen. Ist das die richtige Entscheidung?
Wenn man sich an eine allmähliche Lockerung der Auflagen heranwagt, dann halte ich es aus der Praxiswahrnehmung heraus ebenfalls für sinnvoll, mit den älteren Jahrgangsstufen zu beginnen, wenn man die notwendigen Regelungen den Schülern transparent macht. Obwohl aus den Kultusbehörden aktuell noch keine detaillierten Vorgaben vorliegen, haben wir in der Schulleitung bereits zusammengesessen, verschiedene Szenarien erörtert und Pläne für das weitere Vorgehen entworfen, die wir dann kurzfristig umsetzen können. Dass in einer Krise dieses Ausmaßes nicht alles perfekt funktioniert – dafür haben die Menschen Verständnis. Gleichzeitig möchte ich aber die Gelegenheit nutzen, darauf hinzuweisen, wie viele Dinge in unserem Alltag trotz allem sehr gut funktionieren. Dafür mein Dank an all die vielen Menschen außerhalb und innerhalb von Schulen, die mit nicht selbstverständlichem Engagement und höchster Einsatzbereitschaft dazu beitragen. Ich hoffe, unsere Gesellschaft ist sich dieser Tatsache auch noch bewusst, wenn die Corona-Krise vorbei ist, und zieht daraus die richtigen sowie notwendigen Schlüsse.

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