MEMobilSeit 25 Jahren hält das Info-Mobil der Metall- und Elektroindustrie an nordhessischen Schulen.
Jugendliche können sich in ihm über mehr als 80 Ausbildungsberufe informieren. (von Mark Adel )
Battenberg. Das Angebot ist so alt wie die Battenberger Gesamtschule, an der gestern Lehrer und Ausbilder eine positive Bilanz zogen. „Damals ging es darum, die Branche darzustellen", berichtete Frauke Syring, Pressereferentin des nordhessischen Verbands der Metall- und Elektro-Unternehmen.Heute können sich Schüler über mehr als 80 Ausbildungsberufe informieren. Der Bus kommt zu weiterführenden Schulen oder zu Ausbildungstagen, um Eltern, Lehrer und Schüler über Chancen im größten deutschen Industriezweig zu informieren. 95 000 Interessierte waren es in dieser Zeit allein in Nordhessen.Werbung vor allem für unbekanntere Berufe. „In keiner anderen Branche gibt es eine vergleichbare Art der Information", sagte Syring.


Die Schüler können beispielsweise eine CNC-Maschine bedienen und lernen, wie Metall computergesteuert gefräst wird. „Wir wollen Technik erlebbar machen", sagte die Pressereferentin. Das bestätigte Cornelia Schönbrodt von der Frankenberger Ortenbergschule: „Die Verbindung von theoretischen und handlungsorientierten Inhalten sorgt für eine nachhaltige Berufsinformation."Es sei damals ein Novum gewesen, dass die Wirtschaft an die Schulen herantritt. Während es anfangs eher um die Vorstellung eines Industriezweigs ging, steht heute die Suche nach Fachkräften im Mittelpunkt. Dabei soll auch für unbekanntere Berufe geworben werden. „Für den Beruf des Anlagenmechanikers Sanitär, Heizung, Klima liegt das Verhältnis von Bewerbern auf eine Stelle bei 1:3", erklärt Georg Glade, Ausbildungsleiter der Viessmann-Werke. Pro Stelle gibt es also drei Bewerber. Bei anderen Metallberufen seien es bis zu 15 Bewerber. Das Infomobil leiste einen Beitrag, die vielfältigen Möglichkeiten bekannter zu machen und auch über die Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren – etwa ein duales Studium im Anschluss an eine Ausbildung.Auch für Klaus-Dieter Reitz, Leiter der gewerblich-technischen Ausbildung im Eisenwerk Hasenclever, ist vor allem die Werbung für unbekannte Berufe wichtig. „Gießereiberufe sind in der Öffentlichkeit nicht präsent", sagte er. Bei Praktika können Jugendliche testen, ob die Arbeit in einem Eisenwerk etwas für sie ist, denn: „Man muss sich in diesem Milieu wohlfühlen", sagte Reitz. „Eine Gießerei ist keine Schokoladenfabrik." Derzeit nimmt das Eisenwerk noch Bewerbungen für das nächste Ausbildungsjahr entgegen.Cornelia Muth-Heldmann vom Schulleitungsteam der Gesamtschule betonte, eine Schule dürfe den Bezug zur Region nicht verlieren. Deshalb sei die Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben wichtig. „Das Info-Mobil hilft, neue Berufe kennenzulernen." Die dritte Bus-Generation steht in den StartlöchernWolfgang Werth, der an der Gesamtschule Arbeitslehre unterrichtet, betonte, dass die Lehrer keine Berufskunde unterrichten könnten. „Wir können Bausteine anbieten, die zur Orientierung führen", sagte er. „Wir versuchen zu schubsen, daraus bildet sich im Idealfall ein Berufswunsch." Werth schlug eine „Orientierungsphase" vor, in der Schüler Berufsfelder erkunden können. Im nächsten Jahr soll die dritte Generation der Info-Mobile an den Schulen eingesetzt wer-den, berichtete Frauke Syring.